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Werke von
- Ludwig van Beethoven (1770–1827)
- Streichquartett F-Dur op. 18 Nr. 1
- Erwin Schulhoff (1894–1942)
- Fünf Stücke für Streichquartett
- Maurice Ravel (1875–1937)
- Streichquartett F-Dur
Besetzung
- Fidis Quartett
Reinhold Heise, Violine
Ines Huke-Siegler, Violine
Annette Stoodt, Viola
Ulf Schade, Violoncello
Eröffnet wird das Konzert mit dem ersten der sechs frühen Streichquartette von Ludwig van Beethoven op.18,1 in F-Dur. Beethoven tritt 1799 nahtlos das musikalische Erbe Mozarts und Haydns an und entwickelt anhand des markanten Themenkopfes einen spannungsreichen polyphonen ersten Satz. Der zweite Satz in der düsteren Paralleltonart d-Moll erzählt von der tragischen Liebe zwischen Romeo und Julia. Das Scherzo lebt von der Lust an störenden, verwirrenden Akzenten und weist weit über ein tanzbares Menuett hinaus. Der vierte Satz bietet mit quirligen Sechzehntel-Triolen eine heitere Kehraus-Atmosphäre.
Als zweites Werk hören Sie die 5 Stücke für Streichquartett des tschechischen Komponisten Erwin Schulhoff. Eine Suite von stilisierten Tänzen aus dem Jahr 1923, die mit einem trickreich im Viervierteltakt verpackten Wiener Walzer über eine Serenata im ungeraden 5/8-Takt, einem tschechischen Tanz mit einer synkopisch angeheizten Perpetuum-mobile-Bassfigur, einem lasziven Tango und der abschließenden rasenden Tarantella geistreiche und lebenssprühende Unterhaltung verspricht.
Nach der Kaffeepause in unserer Lounge beschließen wir den Sonntagmorgen mit dem Streichquartett in F-Dur von Maurice Ravel. Dem 28 Jahre jungen Ravel gelang, inspiriert vom Streichquartett seines Zeitgenossen Claude Debussy, ein Meilenstein der Quartettliteratur. Der erste Satz, formal sehr klar strukturiert, ist von einer heiter lyrischen Stimmung geprägt, das wilde Scherzo mit baskisch inspirierten Rhythmen rückt an die zweite Stelle und wird von einem träumerischen Andante mit vielen wechselnden Taktarten und innerer Unruhe gefolgt. Das furiose Finale, abwechselnd im 3/4 und 5/8 Takt komponiert, ist stark vom baskischen Tanz "Zortzico" inspiriert.
Programm:
Ludwig van Beethoven (1770-1827):
Streichquartett Nr.1 F-Dur op.18/1
- Allegro con brio
- Adagio affettuoso ed appassionato
- Scherzo. Allegro molto
- Allegro
Erwin Schulhoff (1894-1942):
Fünf Stücke für Streichquartett
- Alla Valse vienesse. Allegro
- Alla Serenata. Allegretto con moto
- Alla Czeca. Molto allegro
- Alla Tango milonga. Andante
- Alla Tarantella. Prestissimo con fuoco
\ Pause \
Maurice Ravel (1875-1937):
Streichquartett F-Dur op. 35
- Allegro moderato. Très doux
- Assez vif. Très rythmé
- Très lent
- Vif et agité