Der Titel des Konzerts hat Energie versprochen, und wenn man dem Applaus des Publikums Glauben schenken möchte, haben die Bremer Philharmoniker dieses Versprechen auch eingelöst: Schon das Eingangsstück This Midnight Hour von Anna Clyne (*1980) hat an beiden Tagen begeisterten Beifall hervorgerufen. Wer das Konzert verpasst hat und das Stück noch nicht für sich entdeckt hat, sollte dies unbedingt sofort nachholen.
Auch der Gast des Abends, Lorenzo Soulès, hat das Publikum mit dem fesselnden und rhythmisch überaus anspruchsvollen 1. Klavierkonzert von Béla Bartók begeistert. Die perfekte Überleitung in den zweiten Konzertteil bereitete er mit Debussys Reflets dans l’eau.
Die zweite Hälfte stand dann ganz im Zeichen Debussys. Nach dem in jeder Hinsicht fantastischen Prélude à l’après-midi d’un faune kam das Publikum noch in den Genuss eines Frühwerks von Debussy, seiner 1. Suite für Orchester. Hier konnte sich das Orchester noch einmal in seiner gesamten Klangfarbenpracht präsentieren.