29.04.2023

Fazit: So hat das Orchester die Tour nach Südkorea erlebt

Das Orchester vor dem Konzert in Seoul auf der Südkorea-Reise.
© Jean-Pierre Fellmer

Die Tournee ist vorbei, das Orchester ist wieder zurück in Bremen. Vier Konzerte haben die Musiker:innen in vier Städten gespielt, die Reaktion des Publikums war jedes Mal außergewöhnlich. Jenseits der Bühne haben die Bremer Philharmoniker die südkoreanische Kultur kennengelernt, viele Kilometer im Tourbus zurückgelegt und beim Bier auf der Hoteldachterrasse gemeinsam gelacht. Doch wie haben die Musiker:innen die Tour erlebt? Ein paar Stimmen aus dem Orchester.

 

Gregor Daul, Orchestervorstand und Oboist

Die Südkorea-Tournee war eine grandiose Reise mit grandiosen Erfahrungen. Donnerstagabend saß ich im Hotelzimmer und dachte mir: Das wird ja immer schöner. Ich fühle mich beschenkt mit Erfahrungen und Erlebnissen, mit tollen Konzerten. Ich bin sehr dankbar, dass ich nach 36 Jahren im Orchester so etwas miterleben darf. Mein Eindruck: Wir kommen als anderes Orchester zurück.

 

Nils Kochskämper, Pauke

Ich bin erst seit wenigen Wochen festes Orchestermitglied, davor war ich im Probejahr. Mir hat es total geholfen, die Menschen im Orchester wirklich kennenzulernen – ich betrachte das für mich als größte Errungenschaft der Tour. Es war aber natürlich auch total spannend, in ein anderes Land zu reisen und die koreanische Kultur zu entdecken. Zudem fand ich den Perspektivwechsel interessant: Wir haben als deutsches Orchester Brahms in einem Land mit einer anderen Kultur vor einem anderen Publikum gespielt, das wiederum ganz anders reagiert hat.

 

Katja Scheffler, Violine

Die Tournee war sehr abwechslungsreich und interessant. Für uns als Orchester ist es ein enormer Schub und es motiviert uns, auf dem Niveau zu bleiben, das wir erreicht haben. Wir hatten so ein Erlebnis noch nicht. Ich würde mich freuen, wenn es so weitergeht.

 

Matthias Berkel, Horn

Die Tour fand ich sehr spannend. Einerseits musikalisch, wir haben in tollen Sälen gespielt und uns als Orchester entwickelt.  Die Stimmung im Orchester war ein bisschen wie im Jugendorchester. Eben nicht nur bei den jüngeren, sondern auch mit den älteren Kollegen. Ich glaube, wir sind als Orchester zusammengewachsen – da nimmt man so eine Strapaze gerne auf sich. Aber auch das Land war interessant – und das Essen war sehr lecker.

 

Annette Langehein, Viola

Die Reise hat sich auf jeden Fall gelohnt, vor allem in zwischenmenschlicher Hinsicht. Nicht nur konnten wir uns als Orchester wieder in Ruhe einander begegnen. Auch die Begegnung mit den Koreanern war wichtig. So wie man versucht, in einem anderen Land die fremde Kultur und die Menschen zu verstehen und zu respektieren, so ist es auch im Orchester. Für alle Seiten war es gut, die zwischenmenschlichen Beziehungen zu pflegen. Außerdem hat mich die Aufgeschlossenheit und der Bildungsstand der Koreaner beeindruckt.

 

Francisco Manuel Anguas Rodriguez, Schlagzeug

Ich bin nur wenige Stunden vor dem Tournee-Start eingesprungen. Tatsächlich kam ich gerade erst vor zwei Tagen von einer Tour aus Spanien, mein Koffer war schon gepackt. Am Donnerstagmorgen bin ich dann nach Frankfurt gefahren, meine Tickets habe ich auf dem Weg bekommen. So eine Orchesterreise ist immer etwas Besonderes und eine weitere Reise wie nach Südkorea kommt auch nicht so häufig vor. Ein paar Mal habe ich schon in Asien gespielt, das Publikum und die Reaktion hier ist krass. Auch, wenn das Konzert nicht ausverkauft ist: Auf der Bühne man das Gefühl, der Saal ist voll.

 

Marko Letonja, Generalmusikdirektor und Chefdirigent

Ich habe schon zweimal in Südkorea gespielt, erst vor einem Jahr mit dem Seoul Philharmonic Orchestra. Aber so einen frenetischen Beifall wie bei den Konzerten mit den Bremer Philharmonikern in Seoul habe ich da nicht erlebt. Sicherlich hat das Orchester den Vorteil, dass es aus Deutschland kommt und somit exotisch ist – so wie ein koreanisches Orchester in Deutschland exotisch ist. Da geht man schon mit anderen Augen und Ohren rein. Aber ungeachtet der Erwartungen zeigt die Reaktion des Publikums nach dem Konzert den wahren Eindruck. Die Tatsache, dass das Publikum bei allen Konzerten so mitgegangen ist, spricht für die Qualität dieses Orchesters.

Das ganze Interview mit Marko Letonja gibt es hier.

 

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